Zeitfenster
Mythos Baum
Große Bäume, knorrig, verästelt und fest verwurzelt in Mutter Erde, faszinieren.
Die starke Verbindung nach unten und die Leichtigkeit, mit der sie nach oben
streben, spiegeln uns Menschen die Einfachheit und Klarheit der Lebensgesetze.
So, als ob sie uns zeigen wollten, wie auch wir es machen sollen. Der Baum will
nichts anderes sein als der Baum, der er ist. Er macht es uns vor: eingebettet
in die Lebensbedingungen, die er vorfindet, strebt er einzig seiner Entfaltung
zu!
Der Baum als Symbol
Die Menschen früherer Zeit erkannten im Baum
ihre eigene göttliche Bestimmung. Sie verehrten Bäume als Heiligtümer, hatten
einen Rechtsbaum, einen Opferbaum, einen Lebensbaum. Unter einem Baum wurde
Siddharta zu Buddha. Der Baum gilt seit uralten Zeiten als Sinnbild für
Wachstum, Kraft, Stärke und die ewige Erneuerung des Lebens in der Ewigkeit des
Universums. Er war Beschützer, Ratgeber und Heiler. In allen Kulturen werden
Bäume auch heute noch gepflanzt als Ausdruck der Freude und der Trauer, zum
Zeichen der Geburt und des Todes.
Baummeditation
Frag einen Baum, ob
er dir erlaubt, mit ihm Kontakt aufzunehmen, sei offen und aufmerksam und er
wird es dich spüren lassen. Du fühlst eine Kraft, die dich von ihm fern hält -
oder es zieht dich magisch zu ihm hin, du spürst Umarmung, du spürst Zustimmung,
Liebe. Streichle ihn, lehn dich an seinen Stamm, lass die Grenzen aufweichen. Er
nimmt dich auf, hält dich geborgen, lässt seine ganze Kraft in dich übergehen.
Hör ihm zu und erzähl ihm von dir! Du darfst sein wie du wirklich bist. Bring
ihm deinen Kummer, deine Sorgen, deine Wut, deine Angst! Du darfst dich fallen
lassen und wirst aufgefangen, getragen, gehalten in reiner, bedingungsloser,
ewiger Liebe! Er hört dir zu, während er dich geborgen hält, dich tröstet, mit
dir lacht und weint. Er urteilt nicht - er versteht.
Lebensgesetzte
lernen
Ein Baum lehrt dich die Einfachheit. Sei ganz bei ihm, wenn er im
Rauschen des Windes seine Äste bewegt. Lass dich ein auf seine Ruhe, seine Kraft
und öffne dich vertrauensvoll für die tänzerische Leichtigkeit seiner Hingabe.
Er widersetzt sich nicht, weder dem leichten Windhauch noch dem heftigen Sturm,
er lässt geschehen, gibt sich hin. Aus seinen Jahresringen kannst du seine guten
und seine mageren Jahre lesen. Leg dich unter deinen Baum, vertiefe dich in das
Geäst seiner Krone und spür durch seine Wurzeln die tiefe Verbundenheit, die
Kraft, die aus dem Schoß von Mutter Erde strömen. Lass dich berauschen vom
leichten Spiel seiner Blätter um einzutauchen in die Unendlichkeit. Und um
Hingabe zu lernen.
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