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© Paula Holzer - www.paula-holzer.de   

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    Schullust oder Schulfrust?

    Unterschiedlich sind die Gefühle, die das Wort „Schule“ auslöst. Für jeden Menschen ist Schule ein prägender Teil seiner Entwicklung, seines Lebens. Jeder macht seine eigene Erfahrung. Schule darf nicht zu  Überforderung und Ängsten führen. Gerade in der Schule erleben Kinder eine Lebensphase, in der alle an ihnen ziehen und zerren. Und dies erzeugt lähmenden Druck. Erziehung braucht Zeit. „Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“, ist eine indianische Weisheit. Kinder brauchen Freiräume, um ihre Kreativität entfalten zu können, Kreativität kann nur auf dem Boden der Muße wachsen. Schule muss jedem Kind jenen Boden bieten, auf dem es seine ganz besonderen Fähigkeiten entdecken und entwickeln kann.

    Dazu eine kleine  Geschichte von George H. Reavis
    Einmal hatten die Tiere entschieden, sie müssten etwas Heroisches tun, um den Problemen „einer neuen Welt“ zu begegnen. Also organisierten sie eine Schule. Sie wählten einen Lehrplan der Aktivitäten, die in Laufen, Klettern, Schwimmen und Fliegen bestand. Um es einfacher zu machen, den Lehrplan zu verwalten, wählten alle Tiere jedes Fach.
    Die Ente war ausgezeichnet im Schwimmen, tatsächlich sogar besser als ihr Lehrer, aber sie konnte beim Fliegen nur gerade eben bestehen und war sehr schlecht im Laufen. Da sie beim Laufen langsam war, musste sie Nachhilfestunden nehmen und auch Schwimmen ausfallen lassen, um Laufen zu üben. Dies wurde beibehalten, bis ihre Schwimmfüße arg mitgenommen waren und sie im Schwimmen nur noch durchschnittlich war. Aber Durchschnitt war akzeptabel in der Schule, also machte sich niemand darüber Sorgen, außer der Ente.
    Das Kaninchen begann als Klassenbester im Laufen, hatte aber einen Nervenzusammenbruch wegen der vielen Arbeit, um im Schwimmen aufzuholen.
    Das Eichhörnchen war ausgezeichnet im Klettern, bis es in der Flugklasse frustriert wurde, wo es sein Lehrer vom Boden aufwärts starten ließ anstatt vom Baumwipfel abwärts. Es entwickelte auch einen Muskelkater von der Überanstrengung und bekam dann ein C im Klettern und ein D im Laufen.
    Der Adler war ein Problemkind und wurde streng bestraft. In der Kletterklasse schlug er alle anderen bis zum Wipfel des Baumes, bestand aber darauf, auf seine eigene Art dorthin zu kommen.
    Am Ende des Jahres hatte ein abnormaler Aal, der extrem gut schwimmen konnte und auch ein wenig laufen, klettern und fliegen, den höchsten Durchschnitt und hielt die Abschiedsansprache.
    Die Präriehunde blieben außerhalb der Schule und kämpften gegen die Steuererhebung, weil die Verwaltung Graben und Gänge bohren nicht in den Lehrplan aufnehmen wollte. Sie ließen ihre Kinder bei einem Dachs ausbilden und vereinigten sich später mit den Murmeltieren und Zieseln, um eine erfolgreiche Privatschule zu gründen.
    Hat diese Geschichte eine Moral?

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